Zum Inhalt springen
Startseite » Verwildert. Verbunden. Verzaubert.

Verwildert. Verbunden. Verzaubert.

Von Rehen, Wildkräutern, dem Wunder im Alltäglichen und was das mit einer guten Tasse Tee zu tun hat

Frau sitzt im Wald angelehnt an den Stamm einer Buche
Mitten im Wald – dort, wo die Gedanken leiser werden und das Lauschen beginnt

Was bedeutet Natur im Alltag?
Für mich ist das keine theoretische Frage. Es ist eine, die ich jeden Tag mit nackten Füßen beantworte – im taunassen Gras, beim Kräutersammeln im Garten, beim Lauschen auf den Wind im Wald.
Natur ist nicht Kulisse. Sie ist Teil meines Lebens – manchmal laut und wild, manchmal zart und leise.
Und manchmal zeigt sie sich ganz unverhofft – wie an jenem Abend, als ich plötzlich mit zwei Rehen zu Abend aß.
Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade von Marianne Kewitsch zum Thema „Welche Bedeutung hat die Natur in deinem Alltag?“ – und eine Einladung, dich ein Stück weit mitnehmen zu lassen: in mein Erleben, in mein Staunen, in meine Verbindung zur lebendigen Mitwelt.


Ich habe mal mit Rehen zu Abend gegessen.

Ein magischer Moment im Wald

Zwei Rehe stehen auf einer Wiese und schauen direkt in Richtung der Kamera.
Ein stiller Moment – zwischen Blickkontakt und Waldmagie

Klingt verrückt? War es auch ein bisschen. Aber vor allem war es: magisch.

Es war ein später Sommerabend, die Sonne stand schon tief, als mein Mann und ich uns mit einer warmen Mahlzeit im Thermobehälter auf eine Decke mitten in den Wald setzten. Unsere Füße waren müde von der langen Tageswanderung und wir hatten echt mächtigen Hunger. Der Tag war am Ausklingen, der Wind kühlte langsam die Luft – eine Zeit, in der der Wald still wird und alles zur Ruhe kommt. Einzig die Vögel sangen noch ihr Abendlied.

Ich aß gerade, Löffel für Löffel, und achtete darauf, nicht zu viel Lärm zu machen – der Metalllöffel klang fast schon obszön laut in der Stille des Waldes. Dann, aus dem Augenwinkel, eine Bewegung.

Keine zehn Schritte entfernt, vielleicht zwanzig Meter, standen zwei Rehe im Unterholz. Sie ästen ruhig, als wären wir gar nicht da. Ab und an hoben sie den Kopf, blickten in unsere Richtung und lauschten. Dann fraßen sie weiter. Wir wagten kaum zu atmen, geschweige denn, weiter zu essen.

Braunes Fell, große dunkle Augen, die Ohren in ständiger Bewegung. Wahrscheinlich eine Ricke mit einem jüngeren Tier. Irgendwann legten sie sich sogar hin, nur um kurz danach wieder aufzustehen und weiter zu knabbern. Und ich saß da, mit meinem Essen auf dem Schoß, und dachte:

Wann erlebt man denn bitte so etwas?

Wir aßen, sie aßen. Es war ein stilles, geteiltes Abendmahl – über Arten hinweg. Ein Moment voller Verbundenheit und Zauber.

Als es deutlich kühler wurde und ich langsam anfing zu frösteln, wollte ich meine Jacke holen – aber wie, ohne die beiden zu erschrecken? Also tippte ich mit einem kleinen Stock leicht gegen einen neben mir liegenden Stamm, ein sanftes Zeichen, fast wie Musik. Sie hörten es, blickten kurz auf – und entfernten sich langsam, ganz ohne Panik.

Wir blieben zurück, innerlich ganz still, tief berührt. Solche Begegnungen kann man nicht planen. Sie sind ein Geschenk – und ich bin zutiefst dankbar, dass ich das erleben durfte.


Wenn ich mich zurückerinnere…

Kindheit zwischen Wisenblumen und Kleingetier

…dann gab es lange Zeit kein Erlebnis, das mich so tief berührt hat wie jene Abendmahlzeit mit den Rehen. Zumindest keines, das so bewusst in meinem Herzen geblieben ist.

In meiner Kindheit war das anders. Da lag ich oft mit einem Handtuch in der Wiese, bestaunte Schmetterlinge, Insekten und alles, was da sonst noch so um mich herumkrabbelte – und freute mich an den leuchtend bunten Blumen zwischen den Grashalmen. Der eine oder andere Wiesenblumenstrauß kam dann auch mit nach Hause. Und einmal retteten mein Bruder und ich sogar eine kleine Maus vor einer Katze. Sie durfte eine Zeit lang bei uns wohnen – ohne Schwanz, mit nur noch einem Ohr.

Heute fällt mir auf: Unsere Wiesen wirken traurig. Kaum noch Schmetterlinge, nur noch wenige Blüten. Ein leises, aber deutliches Zeichen: Die Vielfalt schwindet.

Aber fällt das eigentlich noch jemandem auf?
Oder haben wir uns längst daran gewöhnt? Unsere Kinder kennen ja nur noch diese grünen Wiesen – ohne das bunte Gewimmel, ohne den Zauber und die Magie dazwischen. Für sie ist das normal. Aber ist das wirklich normal?


Wie konnte es so weit kommen?

Vom Verlust der Vielfalt und einer seltsamen Normalität

Was ich heute kaum noch glauben kann: In meiner Jugend wirkten auf mich ausgerechnet diese sattgrünen, fast schon überperfekten Weiden in Bayern viel natürlicher und ansprechender – als die trockenen, bräunlichen Wiesen mit all ihren hübschen, bunten Blumen hier bei uns zu Hause.

Wie konnte es so weit kommen, dass sich die Vielfalt fast unbemerkt verabschiedet hat?

Und was genau meinen wir eigentlich, wenn wir von „Natur“ sprechen?
Ein großes Wort – und doch so unterschiedlich gefüllt.

Für manche ist Natur ein gefährlicher Ort: Dort leben Tiere, die einem unheimlich erscheinen. Für andere ist sie eine schöne Kulisse bei der Wanderung – wie ein Hintergrundbild, das man durchquert. Manche hasten geradezu durch die Landschaft, als wollten sie möglichst schnell wieder raus aus ihr.

Ich bin da anders. Mit mir wandert man nicht unbedingt entspannt – jedenfalls nicht, wenn man zügig an einem bestimmten Ziel ankommen will. Denn es kann durchaus passieren, dass ich mich plötzlich hinknie, um eine Pflanze aus nächster Nähe zu betrachten. Manchmal ist sie winzig, manchmal unscheinbar. Aber ich habe sie noch nie gesehen – und dann will ich wissen, wer sie ist.

Das dauert dann. Und manchmal dauert es lange.
Meine Kinder können ein Lied davon singen.


Natur – wie kamen wir eigentlich auf die Idee, dass sie außerhalb von uns ist?

Die alte Geschichte von der Trennung

Hier wir – da die Tiere und Pflanzen?
Eine Vorstellung, die mir inzwischen sehr fremd geworden ist.

Haben wir vergessen, dass wir selbst Tiere sind? Dass wir dazugehören? Teil des Ganzen sind?
Wir kommen aus dem Wald – und haben das tief und nachhaltig verdrängt. Wir haben gelernt, dass der Mensch in die Stadt gehört, als wäre das Naturgesetz.

Wenn man ein Stück zurückgeht in der Zeit: Schon die griechischen Philosophen begannen damit, den Menschen vom Rest der Welt abzugrenzen. Sie führten die Idee ein, dass nur der Mensch Bewusstsein habe – daraus wurde dann die Idee, dass der Mensch über allen anderen Wesen stehe. Die Religionen griffen das bereitwillig auf und machten daraus ein hierarchisches Weltbild. Der Mensch, die „Krone der Schöpfung“, oben – Tiere, Pflanzen und andere Wesen darunter.

Eine Geschichte der Trennung. Eine Geschichte, die für mich bis heute wirkt – und die viel erklärt von dem, was wir heute sehen, spüren, erleben.
Das Ende des Miteinander und der Beginn der Ausbeutung.


Mein Weg zurück in die Verbindung

Von Salatblüten, Pflanzenwissen und Kräuterfreude

Es fing recht harmlos an – mit ein paar Gänseblümchen im Salat.

Ich weiß gar nicht mehr genau, warum ich damals damit anfing. Wer weiß – vielleicht haben mich die Pflanzen einfach gerufen. Vielleicht war da eine leise Ahnung, dass sie mir etwas zeigen wollten. Jedenfalls begann ich, herumzuprobieren. Erst ein bisschen von dem Kraut, dann ein wenig davon und irgendwann waren meine Salate nicht mehr nur grün, sondern richtig bunt. Ein wilder Mix aus Blättern, Blüten, Aromen. Eine Augenweide und Gaumenfreude – jedenfalls für mich.

Bei Grillfesten wurde mein Salat manchmal etwas misstrauisch beäugt. „Kann man das wirklich alles essen?“
Ich musste schmunzeln. Ja, man kann. Und alle leben noch. Meist waren die Schüsseln dann schneller leer, als ich schauen konnte.

Wenn du einmal anfängst, dich mit diesen meist unscheinbaren Pflanzen zu beschäftigen, kommst du aus dem Staunen kaum noch raus.

Ich bin von Natur aus neugierig – und die Pflanzen? Die haben mich voll erwischt.

Jede hat ihren eigenen Geruch, ihre eigene Textur, ihren ganz eigenen Charakter. Manche schmecken nach Ananas, manche nach Kokos, andere nach Knoblauch oder nach Erbse. Selbst der Geschmack nach Champignons lässt sich entdecken. Einige wirken kühlend, andere wärmend. Viele vereinen ganz widersprüchliche Eigenschaften in sich – stabil und starr und doch gleichzeitig weich und elastisch. Du merkst schon: ein spannendes Feld.

Ich lernte, wie man aus ihnen Salben macht, Tinkturen, Oxymel, Tee und manch anderes mehr. Auch meine Gesichtscreme rühre ich inzwischen selbst an. Das fühlt sich irgendwie archaisch an – als würde ich in eine alte Linie von Pflanzenkundigen eintauchen. Kräuterleute, die vor mir da waren und nach mir noch kommen werden.

Das Schönste: Ich weiß genau, was drin ist. Kein künstliches Aroma, kein Konservierer, keine fragwürdigen Zusätze. Nur das, was vor meiner Haustüre oder in meinem Garten wächst, ein gutes Öl und Wachs von meinen Bienen.

Plötzlich sehe ich nicht mehr einfach eine grüne „Wiese“. Ich sehe die verschiedensten Grünschattierungen, unzählige Blattformen und überall dazwischen: blühende, duftende Wiesendiamanten. Eine Zauberwelt.


Barfuß durch den Morgen

Ein perfekter Morgen?

Ein Gartentisch aus Holz, darauf eine gusseiserne Teekanne und ein Schälchen mit verschiedenen frisch gepflückten Teekräutern. Unter anderem Rose, Zistrose, Melisse und Himbeerblätter
Morgenglück zum Aufgießen – gesammelt im eigenen Garten.

…Beginnt für mich, wenn ich barfuß durch den Garten streifen kann. Eine Hand am Kräuterkörbchen oder an einer kleinen Schale, die andere beim Pflücken. Ich gehe los – und warte ab, welche Pflanze sich mir zeigt. Mal ist es Zitronenmelisse, mal die Brombeere oder der Weißdorn, mal etwas, worüber ich fast drübergestolpert wäre. Dann gieße ich auf und schnuppere. Und denke jedes Mal: An das Aroma kommt kein gekaufter Tee ran.

Aber: Man muss wissen, was man tut. Deshalb gilt für mich: Schau hin – aber schau genau hin!
Denn es gibt Pflanzen, die isst man nur einmal – und dann ist’s vorbei.
Deshalb gilt immer: Pflücke nur das, was du wirklich genau kennst. Keine Experimente.

Respekt ist hier keine billige Floskel, sondern durchaus überlebenswichtig.


Pflanzenwissen ist Beziehung

Ich habe gelernt, dass Wildpflanzen uns nicht einfach „gehören“.
Sie brauchen Rücksicht, Zeit, Raum zum Wachsen. Ich kann nicht einfach überall pflücken, was mir gefällt. Es braucht Achtsamkeit – das Wissen, wann der richtige Zeitpunkt ist, an welchem Ort, in welcher Menge. Denn nur so können sie sich weiterverbreiten, weiterleben – und wir mit ihnen.

Es gehört Demut dazu. Die Einsicht, dass es Grenzen gibt, die zu achten sind.
Und dass es ein Geschenk ist, wenn eine Pflanze sich zeigt und genommen werden darf.
Ich frage innerlich – und bin dankbar, wenn ich ein Ja spüre.

Ups – ich merke gerade, ich bin schon wieder ganz versunken in meiner Kräuterwelt… das passiert mir nicht gerade selten.


Geborgen im Wald

Anlehnen. Durchatmen. Ankommen.

Frau sitzt auf einem breiten tiefen Ast eines Baumes. Man sieht von ihr nur noch die Füße und den Ausblick auf eine Wiese. Im Hintergrund Hecken
Rücken am Stamm, Blick ins Weite – so fühlt sich Ankommen an.

Aber genau das ist es: Die Pflanzen haben mich zurückgeholt. In die Verbindung. In ein anderes Zeitgefühl. In ein anderes Sehen.

Intensiviert wurde dieses Erleben noch nach meiner Ausbildung zur Wildnispädagogin.
Hier durfte ich erfahren, wie geborgen ich mich tags, wie nachts im Wald fühlen darf. Die Bäume stehen wie Wächter, Tröster oder Gefährten im Wald. Die Vögel erzählen mir, was im Wald vor sich geht – zumindest, wenn ich ihnen lausche und nicht von meinem Gedankenkarussell abgelenkt bin. Und der Wind streichelt meine Wangen.

Wenn ich Ruhe suche oder wieder zu mir finden möchte, mache ich mich auf den Weg in den Wald, lehne mich mit meinem Rücken an einen Baum und bin einfach nur da. Ich lausche, beobachte, lasse den Blick schweifen und tanke Grün. Ich atme Waldluft ein – von der mittlerweile wissenschaftlich bestätigt ist, dass die enthaltenen Terpene unser Immunsystem enorm pushen.

    „Der Wald. Ich liebe diesen Ort.
Er sagt mir so vieles – und spricht doch kein Wort.“
(Verfasser: unbekannt)

Kein Wunder, dass Waldbaden mittlerweile immer beliebter wird.

Und nein – es steht keine Badewanne mit gelben Quietscheentchen im Wald.

Es geht vielmehr darum, langsam zu werden, bewusst einen Fuß vor den anderen zu setzen – am besten barfuß, damit du den Waldboden mit seinen unterschiedlichen Texturen spürst.

Darum, tief einzuatmen, zu fühlen, zu lauschen (nach innen und nach außen), zu riechen – und ja, auch mal zu schmecken.

Hast du jemals ein junges Buchenblatt gekostet? Sehr lecker, kann ich dir versichern.

Und wenn ich so ein junges Buchenblatt genau betrachte, dann zeigen sich ganz zauberhafte, zarte weiße Wimpern am Blattrand.

Detailaufnahme eines jungen Buchenblattes. Noch leicht zerknittert, mit den typischen zarten weißen Wimpern
So zart wie diese Wimpern ist der Blick, den die Natur uns schenkt – wenn wir still genug sind, ihn zu sehen.

Ich begann, Zusammenhänge zu spüren – zwischen unserem Alltag und dem, was draußen wächst (oder eben nicht mehr wächst). Zwischen dem, wie wir leben – und dem, was verloren geht.

Beim Beobachten, Schnuppern, Ausprobieren habe ich allmählich begriffen, wie eng unser menschliches Handeln mit den Problemen unserer Mitwelt verknüpft ist.
„Ökosysteme“ sagt man – aber was für ein technisches Wort für etwas so Lebendiges.
Ich sage lieber: Mutter Erde. Sie spricht mit mir. Und manchmal antwortet sie mit einem Duft. Manchmal mit einem Reh. Und manchmal mit einem Tee, der mich einfach nur glücklich und dankbar macht.


Dankbarkeit – und die Rückkehr ins Staunen

Was wir von „Geflochtenes Süßgras“ lernen können

Ein Buch, das mich tief berührt hat, möchte ich dir besonders ans Herz legen:
„Geflochtenes Süßgras“ von Robin Wall Kimmerer – Biologin und indigene Amerikanerin.

Sie beschreibt darin unter anderem die Haltung der Dankbarkeit, wie sie in indigenen Kulturen gelebt wird.
Ein Leben im Einklang mit allem, was auf Mutter Erde existiert. Die Vorstellung, sich nicht als Herrscher über die Natur zu begreifen – sondern als Hüterin.
Und bei Entscheidungen die Bedürfnisse der nächsten sieben Generationen mitzudenken.
Was für ein schöner Gedanke. Was für eine Einladung.

Bei allen Zusammenkünften wird dort zuerst gedankt. Ganz bewusst. Für:

  • das Wasser, das allen Lebewesen den Durst stillt
  • das Gras, das den Boden bedeckt und kühlt
  • die Nahrung, die uns nährt, wenn wir hungrig sind – und glücklich macht
  • die Farben und die Süße der Früchte
  • Heilkräuter – und die Menschen, die mit ihnen umgehen können
  • die Tiere, weil sie die Wälder sauber halten
  • die Bäume, die uns Schatten, Unterkunft und Wärme schenken
  • die Vögel, die den Himmel mit ihren Liedern füllen
  • die Winde, die frische Luft bringen
  • den Regen, der alles wachsen lässt
  • die Sonne, die Licht und Wärme schenkt
  • die Mondin, die die Nacht erhellt
  • und die Sterne, die den Himmel verzaubern

(Und ja – wie schade, dass wir diese Sterne kaum noch sehen können. Unsere Städte sind zu hell. Auch das: ein Verlust, der leise kam und kaum jemandem auffällt.) Und was den wenigsten bewusst ist, diese viele Licht schadet nicht nur den Tieren, die durch die Helligkeit gestört werden – nein, auch unserer Gesundheit schadet zu viel Licht in der Nacht. Einen interessanten Vortrag zu diesem Thema findest du auf der Seite der Blühende Naturparke . Das Seminar über Lichtimmissionen, Artenschutz und Bürgerbelange

Diese Dankbarkeit lässt sich auf alles übertragen:
Danke für den Menschen, der morgens die Straße fegt.
Für die Frau, die unseren Müll abholt.
Für den Mann, der die Straße repariert, damit ich sicher fahren kann.
Für die, die die Schule reinigen, das Krankenhaus in Stand halten, das öffentliche Leben möglich machen.


Was passiert, wenn ich mich in Dankbarkeit übe?

Ich spüre Fülle.
Ich sehe plötzlich, wie viel da ist – statt was fehlt.

Und dann brauche ich auch weniger von dem Zeug, das uns die Werbung einflüstert.
Weniger Versprechen. Weniger Konsum. Weniger Mangel.

Seit ich mich so verbunden fühle, zieht es mich immer öfter nach draußen. In den Wald. Auf die Wiesen.
Ich spiele wieder. Ich lausche. Ich beobachte. Ich fühle.

Und merke: Ich brauche gar nicht viel.
Denn das Leben selbst ist reich.


Meine Einladung an dich

Lass dich verzaubern

geöffneteSporenkapseln die aus dem Moos herausgewachsen sind
Hast du jemals Moos gesehen – so ganz aus der Nähe?“ (Siegfried von Vegesack)
Wenn ich mich hineinlehne in diese kleinen Landschaften, dann entdecke ich Welten im Kleinen – und spüre:

Alles ist mit allem verbunden.

Es ist Zeit, dass wir uns wieder ein bisschen verwildern.
Uns verzaubern lassen – von Mutter Erde, vom Duft eines Blattes, vom Lied der Amsel.

Eingebunden in den großen Zyklus, den unsere Vorfahren einst mit den Jahreskreisfesten zelebrierten und ehrten.

Das gibt Kraft. Und macht still. Und weit.

Werde ein Stück wilder – und lass dich verzaubern. 🌿

2 Gedanken zu „Verwildert. Verbunden. Verzaubert.“

  1. Liebe Angelika
    Was für ein toller Blogartikel! Ich bin begeistert, Gänsehaut macht sich breit. Schon der Titel geht unter die Haut und mir gefällt dein Appell: Es ist Zeit, uns zu verwildern.
    Die Natur hat dir die Augen geöffnet für ein anderes Sehen und man fühlt deine Dankbarkeit und Achtsamkeit im Umgang mit ihr. Wie einfach und doch gleichzeitig voller Reichtum ist doch so ein Wildkräutersalat, 😉 dass die Rehe euch vertrauen konnten, beweist deine Intention, Hüterin der Erde zu sein.
    Danke für das Mitnehmen in dein Naturerleben!
    Alles Liebe Marianne

  2. Liebe Angelika,

    oh wow… was für ein schöner Artikel. Beim Lesen spürt man sofort, wie verbunden du mit „Mutter Erde“ bist.

    Deine Worte erzeugen sehr schöne Bilder in meinem Kopf. Vor allem auch dein Erlebnis mit den Rehen im Wald – magisch.

    Liebend gerne würde ich jetzt auch einen bunten Salat von dir kosten.

    Und das Barfußgehen liebe ich auch (vor allem im Wald). Es wirkt sooo erdend und ist eine tolle Möglichkeit, um schnell mit der Natur in Verbindung zu gehen.

    Herzliche Grüße
    Ernestine

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner