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Samhain

Veröffentlicht am 31.10.2021

ein uraltes Fest. Bei den Germanen und Kelten das Ende des alten Jahres und der Beginn des neuen Jahres. Das Lebensrad dreht sich weiter und ein neuer Zyklus beginnt. In der Natur beobachten wir ein großes Sterben. Aber nur dadurch, dass altes geht kann auch wieder Neues entstehen. 

Und was spüre ich gerade in dieser Zeit? 
Ich nehme wahr, dass die Natur sich zurückzieht. Die Blätter der Bäume leuchten in den schönsten Herbstfarben und zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht. Es riecht wunderbar erdig und leicht modrig.
Ich liebe es, durch das gefallene Laub zu rascheln. Da kommen Kindheitserinnerungen hoch

Wann habt ihr das letzte Mal mit beiden Händen ins trockne Laub gefasst und es in die Luft geschmissen und auf euch niederfallen lassen? Ich kann da wieder so richtig Kind sein.

Wie schön ist es, wenn ich morgens bei uns laufen gehe und die Sonne durch die Nebelfelder über dem Federbachbruch scheint. Einfach verzaubernd. Aber auch, wenn es ungemütlich nasskalt und trüb nebelig ist, scheint doch alles irgendwie verschleiert, zeigt ein neues unvertrautes und doch magisch-verzauberndes Gesicht.

Die warmen Sommertage sind eindeutig vorbei und wir dürfen uns mit der Vergänglichkeit – dem Sterben und dem Loslassen – Abschied nehmen beschäftigen. In der christlichen Kultur feiern wir zu dieser Zeit die Feste Allerheiligen und Allerseelen und erinnern uns an unsere Ahnen – an die, die vor uns gelebt haben und mit denen wir uns verbunden fühlen.

Für die Kelten und Germanen waren zu Samhain die Tore zur Anderswelt besonders weit offen. Auch sie haben ihrer Verstorbenen gedacht und es war in dieser Zeit sehr einfach, mit ihnen in Kontakt zu treten. Nach ihrem Glauben beschützten die Ahnen ihre Familien.  So wurden die Ahnen um Rat gefragt, eine gute Zeit zum Orakeln. Es war eine Zeit zu der die Lebenden und die Toten einander begegnen, feiern und gemeinsam tanzen konnten.

Samhain ist auch der Frau Holle gewidmet. Sie erscheint jetzt als Totengöttin, als weise Alte und schwarze Erdengöttin. Sie lehrt uns, dass es ohne Tod kein Leben gibt. Alles ist ein großer Kreislauf aus Werden und Vergehen. Frau Holle wacht über die Verstorbenen und holt sie heim. Sie zeigt uns allerdings auch, dass es kein endgültiges Ende gibt. Ein kleiner Funke bleibt erhalten und sorgt dafür, dass das Leben weitergeht. Man könnte auch sagen die Essenz oder der Geist des Lebens.

Im Alpenraum kennt man sie als Percht. Sie führt die sogenannte „große Jagd“ an, die mit den großen Herbststürmen die Seelen der Verstorbenen einsammelt und in Mutter Erdes Schoß bringt.

Heutzutage feiern wir Halloween – diese Art dieses alte Fest zu feiern wurde von den Iren mit der großen Außwanderungswelle nach Amerika gebracht und hat seit vielen Jahren auch bei uns hier Fuß gefasst. Vor vielen Häusern stehen ausgehöhlte Kürbisse – in früheren Zeiten wurden Rübengeister geschnitzt – Diese Rübengeister sollten vor Geistern und Dämonen schützen. Und die Jugend hat ihren Spaß dabei, von Haus zu Haus zu ziehen, um Süßigkeiten einzusammeln.

Draußen wird es jetzt immer früher dunkel und ich genieße es, mich zu Hause mit einer Decke auf die Couch zu kuscheln und bei einer feinen Tasse Tee ins Licht einer Kerze oder das Feuer im Ofen zu schauen. Das ist echt meditativ.

Ich freue mich auf die kommende Zeit von Herbst und Winter, die schon für unsere Vorfahren eine Zeit voller Zauber und Magie war. Es ist eine schöne Zeit für Räucherrituale und zur inneren Einkehr. Eine ruhige Zeit. Sie lädt uns ein, alles zu überdenken – alte unliebsame Gewohnheiten oder Verhaltensmuster, die jetzt ausgedient haben, zum Beispiel. Altes loslassen – Neues erschaffen.

Schönes Räucherwerk zu Samhain sind zum Beispiel: Wacholder, Kiefernholz, Fichtenharz, Beifuss, Engelwurz, Holunderblüten, Eisenkraut, Birkenholz oder getrocknete Orangenschale. 

Es gibt auch alte, volkstümliche Bräuche zu Samhain:

  • ihr könnt alle bösen Geister vertreiben, wenn ihr einen Hexenbesen vor die Tür stellt
  • Eure Ahnen finden den Weg nach Hause, wenn ihr ihnen eine brennende Kerze auf der 
      Fensterbank anzündet.
  • Damit eure Ahnen sich stärken können, lasst über Nacht immer etwas Essen und Trinken oder 
      auch etwas Süßes auf dem Tisch stehen.

Etwas besonders leckeres und zudem hilfreich für unsere Abwehrkräfte ist ein Hagebuttentee aus frischen Hagebutten. Sammelt dazu eine gute Handvoll Hagebutten. Diese waschen und halbieren. Dann setzt ihr die Hagebutten mit etwa einem ¾ Liter Wasser an und lasst sie über Nacht stehen. Am nächsten Morgen kurz zum Kochen bringen und noch gut 10 Minuten ziehen lassen. Danach durch ein sehr feines Teesieb abfiltern, damit auch die feinen Haare zurückbleiben.

 Das ergibt einen sehr fruchtigen, leicht nach Vanille schmeckenden Tee.

Euch allen ein schönes Samhain

Angelika 

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